Waldhufendorf Langenschade in Thüringen

Das Waldhufendorf, ein typisches Reihendorf, im Gebiet der Saalfelder Heide in Thüringen erzählt seine Geschichte.

Zur Entstehung

Zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert wurde der Ort von Slawen bevölkert. Vorher lebten hier Hermunduren (Thüringer). Beide Völker hatten sich nur in den wenigen fruchtbaren Tälern angesiedelt. Später entstanden weitere Ansiedlungen an den Wasserläufen.

In welchem Jahr Langenschade und Reichenbach (einst eigenständiger Ort, später ein Ortsteil) gegründet wurden, kann nicht genau nachgewiesen werden. Langenschade wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1071 erwähnt. Man nimmt jedoch an, daß der Ort noch älter ist.

Damals wird die Ortschaft mit dem Namen Schada bezeichnet. Eine Urkunde aus dem Jahr 1074 nennt den Ort jedoch Scathaha, 1279 wurde er Schade und 1387 Schadow geschrieben. Für die Wahl des Ortsnamens gibt es verschiedene Erklärungen, die jedoch nicht bewiesen werden können.

Unterdorf Langenschade

Einerseits bedeutet Scathaha soviel wie Schattenbach, andererseits kann es mit Schadenbach übersetzt werden. Der Name Schadenbach läßt darauf schließen, daß Reichenbach, obwohl erst 1279 urkundlich erwähnt, bereits 1071 existierte. Vielleicht ist die Bezeichnung Schada, oder Scathaha als Abgrenzung zum höher gelegenen Ortsteil Reichenbach gewählt worden.

Diese Vermutung liegt nahe, da der den gesamten Ort durchfließende Bach (heute Schadebach genannt) im Tale bisweilen, vor allem nach Unwettern, durch die zerstörende Wirkung der mitführenden Wassermassen zum "Schadenbach" wurde.

Quelle: Festschrift zur 900-Jahr-Feier aus dem Jahr 1971